Inspiriert uninspiriert
In der Regel verfasse ich meine Blogbeiträge im Rahmen der Blognacht von Anna Koschinski. Dem Rufe von Anna folgen immer wieder unterschiedliche Personen, die Ihres Zeichens alle irgendetwas mit dem Thema Schreiben oder Bloggen zu tun haben. Ziel ist es an diesem Abend zu schreiben. Hierfür gibt Anna allen Anwesenden einen Impuls an dem man sich orientieren kann oder auch nicht.
Am heutigen Abend komme ich aufgrund der gescheiterten Abendroutine des zu Bettbringens des jüngsten Sproßes zu spät und verpasse die Einleitung. Einzig der Impuls wird mir per Chatnachricht übermittelt. „Inspirierend“ starrt mich an – mittlerweile seit knapp 10 Minuten und ich finde keinen Zugang zu einem Text oder dem Bezug zum Coaching.
Die Definition
Was inspiriert mich? Was oder wer ist eine Inspiration für mich? Kann ich diese Frage wirklich für mich beantworten?
Ich werfe also den Welt schnellsten und besten Berater an und befrage wie er „Inspiration“ genau definiert. Google liefert mir die Definition nach dem Cambridge Dictionary “Jemand oder etwas, das einen auf die Idee bringt, etwas zu tun“.
Auf zur Arbeit
Ich bin nicht wirklich weiter, höre jedoch in mich rein, wer oder was mich in der letzten Zeit auf eine Idee gebracht hat, etwas zu tun. Mir fällt spontan eine heutige Szene mit einem Kollegen ein. Dieser meinte nach einem Termin zu mir: “Mensch jetzt haben wir wieder nicht das Thema besprochen, welches eigentlich auf der Agenda war und haben den Termin maßgeblich überzogen, aber wir haben wieder einiges voran gebracht“!
Zur Erklärung der Situation: Eigentlich hatten wir einen Termin um Fehler zu diskutieren, der im Entwurf eines automatisierten Berichtes gefunden wurde. Nach kurzer Diskussion wurde uns klar, dass es sich nicht um einen Fehler im Bericht handelte, sondern falsch übermittelte Zahlenwerte. Das liefernde System spuckte Basiswerte samt Zeitpunkt X addierten Änderungswerten aus. Diese Feststellung führte uns in eine Diskussion, dass man den grundlegenden Umgang mit diesen Änderungswerten noch nie wirklich einheitlich festgelegt und standardisiert hatte. Ich glaube nach knapp 30 Minuten hatten wir ein grobes Grundgerüst und mein geschätzter Kollege äußerte den obigen Satz.
Das besondere dabei ist, dass dies kein Einzelfall, sondern eher die Regel ist. Es passiert uns immer wieder, dass wir vom eigentlichen Thema abweichen, Aspekte unserer Arbeit diskutieren und auf wesentliche Verbesserungen stoßen, die die Arbeit von unseren Kollegen und uns nachhaltig verbessern und vereinfachen können. Dabei greifen wir auch immer wieder bereits zuvor ersonnene Verbesserungen auf und schrauben etwas daran rum.
Der gemeinsame Tanz
Es macht einfach Spaß und wir haben jedes Mal das Gefühl richtig etwas nach vorne gebracht zu haben. Zwar bleibt meist nur minimal Zeit die eigentlichen Themen zu besprechen, aber die gehen uns dann meist umso schneller von der Hand.
In diesen Diskussionen geben wir uns die Argumente meist gegenseitig zur Hand. Ich würde es fast wie einen Tanz beschreiben, mit dem wir uns durch unsere Ideenwelt bewegen. Dabei bringen wir uns gegenseitig immer wieder mit Impulsen auf die nächste Idee. Man könnte also sagen, dass wir uns gegenseitig inspirieren.
Offen gestanden bin ich ein wenig über das Ergebnis meiner Gedanken verblüfft. Inspiration am Arbeitsplatz? Nicht in der unmittelbaren Nähe bzw. im privaten Bereich? Aber wenn ich es mir so recht überlege, dann liegt der Gedankengang sicherlich in der zeitlichen Nähe begründet. Nichtsdestotrotz zeigt uns auch dieses Beispiel, dass wir aus den unterschiedlichsten Situationen positive Energien ziehen können, ohne dass es uns wirklich bewusst ist.
Mit Inspiration gegen den Stress
In stressigen Situationen oder Zeiten kann es hilfreich sein sich einfach einen kurzen Moment zurückzulehnen und gezielt genau nach diesen beschriebenen Situationen zu suchen. Wo hatte ich zum letzten Mal oder genau heute ein positives Erlebnis oder Gefühl?
Du hast Schwierigkeiten Deine positiven Punkte und Geschehnisse für Dich wiederzugeben? Dann probiere einmal eine gewisse Zeit das sogenannte Dankbarkeits-Tagebuch aus. Nehme ein kleines Buch oder einen Block und notiere jeden Abend vor dem Schlafengehen, was Dir alles positives an diesem Tag geschehen ist. Dies lenkt Deinen Fokus und Gedanken auf positive Dinge und lässt alles Negative ein wenig vor dem Schlaf verblassen. Probiere es aus, es wirkt!
Wir haben als Routine beim Abendbrot mit unseren Kindern das Highlight-Spiel. Reihum teilt jeder mit, welches Highlight er am tag erlebt hat. Dies lässt uns als Familie diese positiven Erlebnisse, seien sie auch noch so klein, teilen.
So oder so, Du kannst Dich durch die Kraft deiner eigenen Gedanken auch selber inspirieren. Einfach machen.
4 Kommentare zu „Inspiriert uninspiriert – wie man von Höcksken auf Stöksken kommt“
Pingback: Blognacht Vol. 41: Inspiriert
Diesen Text hab ich richtig gern gelesen! Ich finde mich da tatsächlich oft wieder, zum Beispiel das abendliche zusammentragen positiver Tagespunkte. Deshalb halte ich auch an meiner Blogparade „High Five am Sonntag“ fest. Weil mich das Herauspicken der guten Sachen sehr besänftigt. Schöne Idee, das Highlight Spiel!
Liebe Grüße aus dem Mausloch
Sabine
Vielen lieben Dank Sabine! In der Tat stelle ich im rahmen meiner Coachings viel zu oft fest, dass der Fokus auf die positiven Erlebnisse einfach vergessen wird. Umso wichtiger ist es diese „Fackel“ nach außen zu tragen. Bis zur nächsten Blognacht. BG Sebastian
Ich finde den Weg vom Hölzchen zum Stöckchen meist äußerst inspirierend. Ja, man kann sich auch verzetteln. Jedoch entsteht daraus neue Inspiration…
Danke, dass Du uns durch diesen Tag mitgenommen hast. Ich finde das inspirierend Christine aka Frau vom Main